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Eine lange Geschichte kurz gefasst

Der erste Eindruck trügt nicht
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Der mächtige Turm ist nicht nur das markante Wahrzeichen von Kaiserstuhl, sondern auch der Anfang der Geschichte. Die Freiherren von Regensberg liessen um 1260 Turm und Stadtmauer strategisch günstig am Rheinübergang errichten und erhielten damit die Kontrolle über eine der wichtigen Handelsrouten zwischen Süddeutschland und dem
schweizerischen Mittelland.

 

Übergang in den Besitz des Bischofs von Konstanz
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1294 gingen Turm, Stadt und Umland über in den Besitz des Bischofs von Konstanz, dessen Vögte im Schloss Rötteln am rechten Rheinufer residierten und während der folgenden 500 Jahre das Gebiet links und rechts der Rheins verwalteten. Im geschützten Städtchen am Rhein sorgten Gewerbe, Handel, Zoll, Weinanbau, Landwirtschaft, bischöflicher Dienst und Söldnerwesen für ein gutes Auskommen. Die Brücke war Lebensader und Verbindung, der Rhein noch keine Grenze.
 

Napoleon mischt die Karten in Europa neu
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Erst als Napoleon 1798/99 die Karten in Europa neu mischte, endete die Zeit der bischöflich-konstanzischen Herrschaft. Kaiserstuhl kam 1803 zum neu geschaffenen Kanton Aargau. Der Rhein wurde Landesgrenze, die rechtsrheinischen Gebiete gingen teilweise verloren und damit auch die Einnahmen aus dem Rebbau. Wirtschaftlich schwierige Zeiten folgten, das Städtchen verarmte und etlichen Mitbürgern wurde die Ausreise nach Amerika nahegelegt.​

Neue Projekte werden verwirklicht
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Doch trotz dieser Schwierigkeiten wurden neue Projekte verwirklicht: 1835 die Gründung der Bezirksschule, 1875 der Anschluss an die Bahn, 1890 der Bau einer soliden Stahlbogenbrücke.
Das Leben pendelte sich in den neuen Gegeben-heiten recht gut ein und die familiären und wirtschaftlichen Beziehungen über die Grenze blieben fast unverändert erhalten.

Die Auswirkungen des zweiten Weltkrieges
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Einschneidend sollte sich der zweite Weltkrieg für Kaiserstuhl auswirken: 1939 bis 1948 war die Grenze gesperrt und die Kaiserstuhler waren darauf angewiesen, dass die Deutschen ihre Reben, Wiesen und Wälder drüben pflegten. Nach dem Krieg haben sich die Beziehungen zwischen Kaiserstuhl und seinen deutschen Nachbarn wieder eingespielt. Gemeinsame Projekte wie Brückenbau, Skulpturenweg oder der Schulbesuch über die Grenze wurden verwirklicht. Die Einwohnerschaft von Kaiserstuhl pendelte sich bei ca. 450 ein gleichviel wie 1850. Heute ist Kaiserstuhl ein lebendiges Städtchen mit romantischer Atmosphäre.​

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